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Götterdämmerung im Distanzunterricht – Andacht zum 16. Februar 2021

Der Distanzuntericht in der Schule bringt ja manchmal ganz interessante Ergebnisse zu Tage. Meine Reli-Klasse hat sich auf einem Arbeitsblatt zum alten Propheten Amos austoben sollen. Dabei ging es auch darum, dass er sagt: “Das, worum sich euer Leben dreht – ohne das ihr euch das Leben gar nicht vostellen könntet, das ist eigentlich euer Gott.” Und dann war die Frage, wo sie den Eindruck haben, dass etwas die Rolle Gottes im Leben der Menschen übernommen hat.

Anders als im normalen Unterricht konnte ich ja nicht im Unterrichtsgespräch Anregungen geben – sie mussten selber überlegen … und was Ergebnis war eindeutig: Das Handy und das Daddeln am Computer war für die allermeisten der neue Alltags-Gott, der das Leben bestimmt, wie kaum etwas anderes. Hätte ich nie gedacht, dass sie das so deutlich erkennen und auch offen hinschreiben.

Klar – wir sind immer von etwas abhängig: Luft, Wassser, Strom, Liebe. Unser Herz hängt am Club, am Kleeblatt oder am Ponyreiten. Aber damit sind das ja nicht gleich Götter, die mein Leben beherrschen. Oder doch? Vielleicht bräuchten wir alle immer wieder mal so ein Arbeitsblatt, das uns hilft zu entdecken:

Hier oder dort in meinem Leben ist etwas so dominierend geworden, dass es mir eigentlich den Platz zum Leben – meine Freiheit – nimmt. Dann wäre nämlich Zeit, mal aufzuräumen!

Seht die Vögel unter dem Himmel an! Wer füttert die eigentlich? Andacht zum 13. Februar 2021

Am Vogelhäuschen in unserem Garten ist momentan Hochbetrieb. Ein dutzend Spatzen flattern da aufgeregt rum, und holen sich ein paar Körner. Zwischendrin versuchen auch mal eine Amsel und ein paar Meisen ans Futter zu kommen. “Seht die Vögel unter dem Himmel an. Sie säen nicht, sie ernten nicht, und euer …

Immer wieder Schneeschippen! Ein vergeblicher Kampf gegen Widmühlen? Andacht zum 9. Februar 2021

Endlich hatten wir letzte Woche mal so richtig Schnee. Ich stehe früh auf und räume den Schnee vor dem Haus weg. Und nach dem Frühstück ist es schon wieder weiß …und Mittags schiebe ich wieder die Pracht weg … während die nächsten Flocken es sich schon wieder auf dem freigewordenen Platz gemütlich machen.

Manche mag das aufregen – ich finde das einfach schön!

Es passiert im Leben doch immer wieder: Ich engagiere mich für etwas, bewege etwas – und muss erleben, dass der Lauf der Dinge dann ganz anders kommt: Alles wieder vergeblich.

Nein! Es war nicht vergeblich! Ich habe etwas unternommen – und ich weiß es – manche Menschen wissen es – und Gott hat auch zugeschaut.
Vielleicht ist er auch der Einzige, der weiß, weshalb ich da scheinbar ohne Erfolg gegen fallende Schneflocken und manches Andere angekämpft habe.

Ich will jedenfalls nicht aufgeben!
Fröhlich die Schneeflocken beiseiteschieben und gegen Windmühlen kämpfen – und einfach darauf vertrauen, dass es doch für etwas gut war; auch wenn ich es auf den ersten Blick nicht sehen kann.

Dickes Fell: Das Meerschweinchengebet – Andacht zum 6. Februar 2021

Guten Morgen,die Merschweinchen bei uns draußen im Garten haben zur Zeit  ein unglaublich kuscheliges Winterfell. Wie ein Wischmopp. Damit kommen die super durch den Winter – auch bei Minusgraden. Wahnsinn, wie die sich an so ungemütliche Situationen anpassen können.   Da könnte ich neidisch werden und bitte meinen Gott, dass …

Lichtmess – wir hangeln und von der einen seelischen Tankstelle zur anderen – Andacht zum 2. Februar 2021

Guten Morgen!
Heute haben wir den 2. Februar. Viele kennen ihn auch als Maria Lichtmess. Das Fest erinnert daran, dass einst Maria und Josef am 40. Tag nach Jesu Geburt mit ihn in den Tempel gegangen sind, um ihr Kind Gott einmal persönlich vorzustellen. Und damit geht offiziell heute die Weihnachtszeit zu Ende. Aber die nächste Station ist ja schon in 14 Tagen: Fasching und Aschermittwoch – da beginnt die Fastenzeit … und schon gehts auf Ostern zu.

Ja, so hangeln wir uns von Fest zu Fest. Und dazwischen so eine Mischung von Normalität, Coronafrust und Allttagstrott.
Das Leben ist oft ein auf und ab.
Man hangelt sich von der einen seelischen Auflade-Station zur nächsten. Und zur Zeit habe ich das Gefühl, dass mir meine Puste schneller ausgeht, als noch vor einem oder zwei Jahren. Und öfter als früher falle ich abends ins Bett und bete: Gott, mach, dass ich morgen früh wieder genügend Kraft für den nächsten Tag habe.

Da tut es mir gut, dass wir über Jahr verteilt immer wieder solche kleinen christlichen Feste haben – dann denke ich: Schau, dein Gott, der hangelt sich genauso durch das Jahr hindurch, wie du!

Nervensägen aus dem Hinterhalt – Andacht zum 27. Dezember 2020

Manchmal kommt ihr Angriff aus dem Nichts. Ohne, dass man sich vorbereiten kann, ohne dass man eine eine Verteidigungsstrategie entwickeln kann, fallen sie einen an: Nevensägen! Beim Einkaufen an der Kasse, am Telefon, beim Meeting auf der Arbeit. Leute, die immer alles besser wissen – und besser können.Die ungefragt Ratschläge …