Kürzlich habe ich zum ersten Mal seit dem Corona-Shutdown wieder ein Kind getauft – oder besser gesagt: Wir haben getauft! Denn momentan gilt bei uns noch die Regel, dass ich dem Kleinen nicht persönlich das Wasser über den Kopf gießen darf. Also übernehmen die Eltern das Taufen: Die Patin hält das Kind auf dem Arm, der Vater gießt das Wasser in die Hand der Mama, und sie lässt es dann auf den Kopf des Kindes tröpfeln – ich stehe mit ein Bisschen Abstand daneben und spreche die Worte „Wir taufen dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Eine neue Erfahrung – für die Eltern und für den Pfarrer.
„Wir taufen dich!“ Da wird endlich mal für alle sichtbar: Nicht der Geistliche tut da etwas, was nur er kann. Sondern wir als Christen taufen das Kind, um es bewusst Gott anzuvertrauen und in die Gemeinschaft der Menschen aufzunehmen, die an Jesus Christus glauben.
Mir gefällt diese Form der Taufe. Fast könnte ich mich dran gewöhnen: Denn schließlich sind es ja auch die Eltern und Paten, die dann das fortführen, was in der Taufe begonnen hat: Dass der kleine Mensch an ihrer Hand Schritt für Schritt erlebt, was es bedeutet, sein Leben im Vertrauen auf einen himmlischen Vater zu führen.
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So eine Taufe wird von der katholischen Kirche nicht anerkannt. Die Kinder sind ungetauft. Ihr dürft nicht einfach die Taufformel ändern.
Siehe die neueste Entscheidung der Glaubenskongregation in einem amerikanischen Fall.
https://www.katholisch.de/artikel/26768-ich-taufe-wir-taufen-worte-die-die-oekumene-belasten-koennten