Guten Morgen
„Die Kastanien für jemanden aus dem Feuer holen“, diese
Redewendung stammt aus einer alten Fabel. In ihr überredet ein Affe
einen Kater dazu, für ihn die gerösteten Kastanien aus der heißen Glut
zu angeln. Damit die Katze das auch wagt, und sich dabei ordentlich die
Pfoten ansengt, umschmeichelt der Affe sie mit vielen Komplimenten und
gut erfundenen Argumenten.
Heute steht der Ausdruck dafür, dass man
für Andere etwas schwieriges oder belastendes auf sich nimmt – obwohl
die es eigentlich auch selber versuchen könnten. Die alte Fabel sagt:
Wer für Andere Kastanien aus dem Feuer holt, der ist eigentlich dumm.
Und da hat sie irgendwie recht.
Aber ich möchte nicht in einer Welt
leben, wo keiner mehr bereit ist, für andere die Kastanien aus dem Feuer
zu holen. Ich möchte eine Welt, in der es barmherzige Samariter gibt.
Menschen, die wissen, wie wissen, was Nächstenliebe ist, die für Andere
einstehen, wenn sie Unterstützung brauchen. Und das wird nur gelingen,
wenn ich auch selber bereit bin, mir für fremde Kastanien die Pfoten zu
verbrennen
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