Jusuf besitzt einen kleinen Laden in der Altstadt von Jerusalem. Da
verkauft er allerlei Andenken an die christlichen Touristen: Kreuze,
Weihrauch in endlos vielen Duftnuancen, Jesus-T-Shirts mit allen
möglichen Sprüchen.
Auch wer eine jüdische Kippa, eine Mesusa mit dem
jüdischen Glaubensbekenntnis oder einen siebenarmigen Leuchter sucht,
wird bei ihm fündig.
Jusuf liebt es, mit seinen Kunden zu plaudern,
lässt sich erzählen, aus welchem Land sie kommen und feilscht natürlich
gerne um den Preis. Diese christlichen und jüdschen Pilger gehören zu
seinem Leben, wie seine große Verwandschaft in Ostjerusalem.
Am
Freitagabend schließt er sein Geschäft – dann hat er es nur 200 Meter
bis zu seinem Gotteshaus – eine von den vielen Moscheen in diesem
Viertel. Da betet er zu seinem Gott – zu Allah.
Kreuze verkaufen und
in die Moschee gehen – das ist für ihn kein Widerspruch. Aber eines
wird er nie vestehen: Weshalb einige seiner Freunde diese Juden und
Christen als Ungläubige bezeichnen. Wo doch er tagtäglich erlebt, wie
wichtig denen auch ihr Glaube ist.
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