Andacht zum 18. September 2015: Wespen!

Andacht zum 18. September 2015: Wespen!

Guten Morgen,
wie mich diese Wespen aufregen! Draußen beim Kaffeetrinken auf der Terrasse: Eins oder zwei dieser Biester fliegen immer um uns herum … in diesem typischen hektischen Zick-Zack-Flug. Ja, und wenn ich dann anfange, sie irgendwie mit der Fliegenpatsche zu erlegen, dann schimpft meine große Tochter: Lass die doch in Ruhe! Die tun doch nichts, die wollen bloß ein bisschen fressen und gehen dann wieder. Wehe, du tust denen was an!
Ich sag´s ihnen: Die Diskussion, die danach kam, hat mich noch mehr aufgeregt, als diese blöden Wespen. Vielleicht hat mein Ärger auch damit zu tun, dass ich erkennen musste: Eigentlich hat meine Tochter Recht. Die Wespe will nichts Böses, ein klitzekleines Krümelchen vom Pflaumenkuchen wäre ihr schon genug. Dann ist sie glücklich und kann ihr Wespenleben zufrieden weiterführen – ihren Nachwuchs füttern, ihr Nest bewachen.
Albert Schweitzer hat gesagt: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Respekt, Ehrfurcht von den anderen Geschöpfen, vor deren Leben und ihren Bedürfnissen. Das vergesse ich manchmal viel zu schnell, wenn sie mein bequemes Leben stören. Und da hat meine Tochter einfach recht, wenn sie fragt: „Was ist wichtiger. Dein Komfort, oder das Leben deiner Mitgeschöpfe?“
Und da ahne ich: Diese Frage könnte ich mir ein paar Mal täglich stellen.

Einen guten, aber nicht unbedingt bequemen Tag wünsche ich ihnen.

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