Guten Morgen,
es passiert ja immer wieder mal, dass man Liedtexte falsch in Erinnerung hat, und im dümmsten Fall dann auch verkehrt mitsingt.
So ging es mir als Jugendlichen mit dem alten Kirchenlied „der Mond ist aufgegangen“. Da heißt es – so dachte ich – ganz am Ende: „Verschon uns Gott vor Strafen und lass uns ruhig schlafen, und unsern bösen Nachbarn auch“. Das fand ich beeindruckend: Auch dem bösen, vielleicht recht streitsüchtigen Nachbarn trotz Allem eine gute Nacht wünschen. Denn wahrscheinlich ist er genau wie ich ein Mensch, der halt so seine charakterlichen Schwächen hat – aber den Gott dennoch lieb hat.
Ja… und dann habe ich irgendwann gemerkt, dass der Schluss des Liedes in Wirklichkeit ganz anders geht: „und lass uns ruhig schlafen, und unsern kranken Nachbarn auch“. OK, das ist auch ein schöner Wunsch. Und ich singe natürlich auch diesen „richtigen“ Text. Aber jedes Mal erinnere ich mich dann doch an meinen Fehler von damals, und denke: Ja, auch dem bösen Nachbarn, dem Mitmenschen, der mir immer wieder auf die Nerven geht, dem wünsche dennoch eine gute Nacht, und einen guten Tag.
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