Andacht zum 10. Februar 2018: Mzungu

Andacht zum 10. Februar 2018: Mzungu

Guten Morgen,
Ich habe in einem Buch über Ostafrika ein interessantes Wort entdeckt: “Mzungu” – Eigentlich könnte man das ganz einfach mit “weißer Mann” oder “Europäer” übersetzen. Aber das ist nicht alles. Mzungu war schon vor hundert Jahren das Wort für eine bestimmte Art, die Welt zu betrachten:
Ein Mzungu, das ist einer, er alles nach seinen Wert in Geld beurteilt. Die Schönheit einer Sache, die Freude daran, die Arbeit, die einer vollbringt. Das alles lässt sich bemessen – namlich in Dollar, Euro oder Schillingi.
Und wenn man miteinander ein Huhn gegen eine Ziege tauscht, dann sagt der Mzungu: Das passt nicht, weil die Ziege mehr kostet.
Das haben die Afrikaner nicht verstanden, weshalb das Leben der Ziege mehr wert sein soll, als das des Huhns.
Da merke ich: Ich bin auch einer von den Weißen, die automatisch an alles ihre unsichtbaren Preisschilder hängen. Was darf eine Bratwurstsemmel kosten, was ist ein Konzert wert, oder ein schönes Bild?
Ich spüre: Da kann ich nicht aus meiner Haut, ich ticke genau so! – Aber ich will zumindest nicht vergessen, dass man die Dinge eigentlich auch ganz anders betrachten kann.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen

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