Gestern habe ich ihnen von einer Ameise erzählt, die über meine Atarbibel in der Kirche gekrabbelt ist. Meine Kirchen-Ameise. Einen Tag später sehe ich im Wald so eine Ameisenstraße am Wegesrand. Ein Gewusel von tausenden von Ameisen. Da nimmst du die einzelne gar nicht mehr war. Und wenn du aus Versehen auf eine drauftrittst, scheint es nict wirklich zu zählen.
Ich überlege, ob aus der Luft betrachtet unsere globalen Flüchtlingsströme auch etwas von einer Ameisenstraße haben. Zu Tausenden sind sie unterwegs über Mittelmeer, an den Grenzen der USA. Und weil sie so viele sind, gerät der einzelne aus dem Blick. Wenn da einer umkommt, wenn da ein Boot kentert, das fällt doch gar nicht auf, in all dem Gewimmel.
Aber derjenige, der da um sein Leben rudert, ist eben nicht nur einer von 80 Millionen, Er ist ein Mensch.. So wie am Abend dieser eine geliebte Mensch sich neben mir ins Bett legt, und wenn er früh nicht mehr aufwachen würde – dann wäre das der schwärzeste Tag meines Lebens.
Wir dürfen andere Menschen nicht zu Ameisen machen, wo das Leben des einzelnen in der Masse nicht mehr zählt. Denn dan würde auch das über Bord gegen was uns zu Menschen, und zu Christen macht.
Einen guten Tag wünsche ich Ihnen
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