Andacht zum 14. Mai 2015 – Bildhauer

Andacht zum 14. Mai 2015 – Bildhauer

Bildhauer

als einmal ein Bildhauer gefragt wurde, wie er es schaffe, aus einem groben Steinklotz die Skulptur einer schönen jungen Frau zu meißeln, soll er gesagt haben: Ich schlage einfach alles das weg, was nicht nach Frau aussieht – dann  bleibt am Ende die junge Schönheit übrig.
Also mit groben Klötzen hab ich öfter zu tun – so kantige, manchmal grantige und auf den ersten Blick unnahbare fränkische Klößköpf. Die sind nicht immer so, dass man sich auf Anhieb in sie verlieben könnte. Manchmal geht mir so ein Kerl auch mal gescheit auf den Wecker. Da hilft es mir, wenn ich mich an den Bildhauer erinnere: “Denke dir alles weg, was nicht nach dem lieben Kerl aussieht, der da möglicherweise drinsteckt. OK … das ist nicht immer einfach. Gelegentlich hilft es mir auch, wenn mir jemand davon erzählt, dass er diesen fränkischen Grantler als ganz fürsorglichen Papa oder verlässlichen Freund erlebt hat.
Das Gute entdecken, das Gott in einen Menschen hineingelegt hat.  Dieser Versuch hat etwas von so einem Bildhauer: Die Kunst, die guten Seiten zu entdecken. Die ganz eigene Schönheit des fränkischen Klößkopfs freizulegen.  Manchmal muss man da länger dran herumklopfen, man haut vielleicht auch mal daneben und sich selbst auf die Finger – aber wenn das Ergebnis dann einen neuen Freund hervorbringt – dann hat sich die ganze Mühe gelohnt.
Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen

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